Kürschner

Kürschner/in

Hochwertige Mäntel, Mützen oder Jacken aus Zuchtfellen sind das Werk des Kürschners. Sie wählen Pelze, Leder, Stoffe und viele weitere Materialien nach Art, Zeichnung, Farbe, Form, Seidigkeit und Struktur aus, fertigen Schnittmuster an und stellen Einzelstücke her. Mittels strenger Kriterien sorgen sie dafür, dass die Herkunft der Pelze einwandfrei ist und sämtliche Bestimmungen des Washingtoner Artenschutzabkommens eingehalten werden.

Hochwertige Mäntel, Mützen oder Jacken aus Zuchtfellen sind das Werk des Kürschners. Sie wählen Pelze, Leder, Stoffe und viele weitere Materialien nach Art,…

Aufgaben und Tätigkeiten

Aufgabe des Kürschners ist die Gestaltung der Formen für Pelzbekleidung, wobei er nicht nur die jeweilige Mode berücksichtigen muss, sondern auch die spezifischen Eigenschaften des Werkstoffes »Fell« zu beachten hat. Nachdem der Kürschner das Material ausgewählt und sich für eine bestimmte Fellanordnung entschieden hat, fertigt er mustergerechte Fellflächen.

Zu seinen Tätigkeiten gehört auch das Füttern von Werkstücken mit den notwendigen Materialien zur Stabilisierung und Formgebung. Daneben führt er Reparaturen durch, ändert Kleidungsstücke, kümmert sich um die Aufbewahrung und Pflege von Pelzen. Da das Fell als Naturprodukt immer einen besonderen Charakter hat, sind der mechanischen Be- und Verarbeitung Grenzen gesetzt. Die Individualität jedes einzelnen Stückes soll auch in der Konfektionsherstellung nicht verloren gehen. Die verwendeten Felle stammen zum überwiegenden Teil aus Zucht und Farmhaltung und aus der Schädlingsbekämpfung infolge regionaler Überpopulation. Sobald die Felle in der Werkstatt des Kürschners ankommen, stellt er je nach Zeichnung, Farbe und Glanz der Felle das Material für den einzelnen Mantel, die Jacke oder das Kostüm zusammen. Es folgt die Anfertigung des Schnitts, wobei den individuellen Eigenschaften des Fells in besonderem Maße Rechnung getragen werden muss, das Material bestimmt also die Schnittgestaltung entscheidend mit. Nun kann der eigentliche Herstellungsvorgang beginnen. Vorbereitend werden die Felle von Hand gestreckt – je nachdem wie dies der Schnitt oder die Fellart verlangt – und fehlerhafte Stellen werden durch die Technik des »Anbrachens« korrigiert. Anschließend fügt der Kürschner die Felle zu einer harmonischen Fläche zusammen, die Fellflächen werden auf Spezialtischen aufgespannt, geglättet und zugeschnitten.

Die Näharbeiten führt der Kürschner überwiegend auf Spezialmaschinen aus, in seltenen Fällen näht er von Hand. Danach werden die Werkstücke zusammengestellt und meist von der Unterseite mit Stoff fixiert. Abschließend kann das ganze Kleidungsstück zusammengestellt werden. Bei einer Anprobe wird die beste Passform festgelegt, mit der Maschine werden die Teile entsprechend zusammengenäht. Zum guten Schluss wird der Futterstoff eingesetzt und Taschen und Verschlüsse werden eingenäht.

Aus- und Weiterbildung

Die Ausbildung zum Kürschner dauert in der Regel drei Jahre. Auf Antrag kann bei entsprechenden fachlichen Leistungen und schulischen Voraussetzungen die Ausbildungszeit verkürzt werden. Im Kürschnerhandwerk unterscheidet man die Fachrichtungen Fellverarbeitung und das Ausfertigen und Zusammenstellung von Werkstücken:

Nach bestandener Gesellenprüfung kann der Kürschner die Meisterprüfung ablegen.  Darüber hinaus kann ein Design-Studium an der Fachhochschule aufgenommen werden, falls ein Meisterbrief, die Fachhochschulreife oder das Abitur vorliegt (Abschluss: Diplom-Designer, FH).

Perspektiven

Der Beruf des Kürschners ist durchaus ausbaufähig. Auch die in letzter Zeit vermehrt eingesetzten synthetischen Pelzimitate können den Naturpelz nicht ersetzen. Der Kürschner kann durch Einsatz seiner Kreativität dem zunehmenden Wunsch der Kunden nach individuellem Design nachkommen.