Beruf Buchbinder

Buchbinder/in

Ist das Papier gedruckt, muss es in Form gebracht werden. Der Buchbinder lernt, wie aus losen Seiten komplette Werke entstehen: Bücher, Kalender, Zeitschriften, Stadtpläne, Straßenkarten. Des Weiteren fertigen sie Behältnisse, setzen Bücher instand, führen Kaschierarbeiten aus, rahmen Bilder, führen Akzidenzarbeiten aus oder arbeiten mit Leder und Pergament. Viele Arbeitsschritte, volle Konzentration und eine Menge Materialgefühl sind notwendig. Mess- und Steuertechnik kommen zum Einsatz, Spezialmaschinen werden eingerichtet, Druckbögen geschnitten, geheftet und geklebt. Der Beruf bietet eine gute Mischung aus Hightech und Tradition sowie Kreativität und Präzision. Bereits bei Ausbildungsbeginn entscheiden sich angehende Buchbinder für eine der Wahlqualifikationen Einzel- und Sonderfertigung oder maschinelle Fertigung.

Ist das Papier gedruckt, muss es in Form gebracht werden. Der Buchbinder lernt, wie aus losen Seiten komplette Werke entstehen: Bücher, Kalender, Zeitschriften,…

Aufgaben und Tätigkeiten

Das Aufgabengebiet des Buchbinders umfasst die Herstellung von Büchern, Broschüren, Katalogen, Heften, Kalendern, Alben oder Mappen aus bedruckten oder unbedruckten Bogen unter Zuhilfenahme von buchbinderischen Werkstoffen. Mit verschiedenen Maschinen und Geräten werden Papier, Pappe, Karton, Textil- und Kunststoffmaterialien geschnitten, gefalzt, geheftet und geklebt. Ob ein Produkt manuell oder maschinell gefertigt wird, ist abhängig von der Höhe der Auflage und von der gewünschten Ausführung. Während im Handwerksbetrieb die Einzel- oder Kleinserienfertigung überwiegt, werden im industriellen Bereich zumeist hohe Auflagen in Serie gefertigt.

In der Einzelfertigung bindet der Buchbinder Bücher in unterschiedlichen Werkstoffen ein, evtl. mit Gold- oder Farbschnitt, er stellt Kassetten, Kästen, Schuber, Etuis und Mappen her, druckt Titel oder zieht Landkarten, Bilder und Fotos auf Pappe oder Karton auf. Wichtig dabei sind Arbeiten wie das Prägen und Stanzen, aber auch die Ausstattungstechniken (Rückentiteldruck, Bilddruck, Handvergoldung, Ledermosaik, Goldschnitt oder andere Zierschnitte). In der Einzelfertigung ist die Kreativität des Buchbinders gefragt und er muss sich auf gewünschte Einbandart und das jeweilige Material einstellen können, aber auch genug technisches Verständnis besitzen, um mit Schneidemaschinen, Falzmaschinen, Drahtheftmaschinen, Fadenheft- maschinen und Klebebindegeräten arbeiten zu können. Bevor der Buchbinder mit der eigentlichen Arbeit beginnen kann, überprüft er anhand von Auftragsformular und Musterbogen die von der Druckerei gelieferten Rohdruckbogen. Im dritten Ausbildungsjahr kann der Auszubildende zwischen folgenden drei Fachrichtungen wählen:

1. Fachrichtung „Einzel- und Sonderfertigung“:

In dieser Fachrichtung fertigt der Buchbinder Broschüren, Bücher, Deckenbände, Mappen, Ordner, Kästen, er restauriert, lernt die Technik des Handvergoldens bzw. wie man einen Buchschnitt färbt, rahmt Bilder ein, stellt Musterbände oder Bibliothekseinbände her.

2. Fachrichtung „Buchfertigung (Serie)“:

Produktgruppen in der Fachrichtung „Buchfertigung (Serie)“ sind: Broschüren, Industrieeinbände, Deckenbände als Industrieeinbände, Musterbände, Buchausstattungen.

3. Fachrichtung „Druckweiterverarbeitung (Serie)“:

In dieser Fachrichtung erlernt der Auszubildende die Herstellung von Broschüren (Rückstich/Klebebindung, wie Zeitschriften, Kataloge), Loseblattsammlungen, Mailings, Formularsätzen, Werbemappen, Falzprospekten, Kalendern, Registerblättern.

Aus- und Weiterbildung

Die Ausbildung dauert im Regelfall 3 Jahre. Auf Antrag kann bei entsprechenden fachlichen Leistungen und schulischen Voraussetzungen die Ausbildungszeit verkürzt werden.

Im Anschluss an die bestandene Gesellenprüfung kann der Buchbinder seine Meisterprüfung ablegen. Vorbereitungskurse werden von Handwerkskammern in Vollzeitform (Dauer ca. 1 Jahr) und in Form von Abendkursen (Dauer ca. 2 bis 3 Jahre) angeboten.

Mit Fachhochschulreife, Abitur oder bestandener Meisterprüfung ist ein Studium an einer Fachhochschule bzw. an einer Technischen Hochschule oder Universität möglich.

Perspektiven

Nach wie vor ist die Nachfrage nach Büchern ungebrochen, auch der Vormarsch der elektronischen Medien konnte das Buch nicht vom Markt drängen. Vor allem die Tatsache, dass vermehrt höhere Ansprüche an die Einbandqualität gestellt werden, kommt dem Handwerk zugute.

Die unendliche Vielfalt der Erzeugnisse und Techniken im Buchbinderhandwerk eröffnen dem Buchbinder die Möglichkeit, sich entweder zum gefragten Spezialisten weiterzubilden oder den Weg zur begehrten Allroundfachkraft einzuschlagen oder aber sich zur Führungskraft zu qualifizieren.