Fort- und Weiterbildungen

Gestalter/in im Handwerk

Zunehmend spielt auch im Handwerk das Design eine wichtige Rolle. Aus diesem Grunde wurden von einigen Handwerkskammern eigene Akademien für Gestaltung eingerichtet. Anders als an der Hochschule haben diese Kurse eine stark praxisorientierte Ausrichtung.

Das Werkstudium Gestalter/in …

… im Handwerk ist eine staatlich anerkannte Fortbildung für Gesellen/innen und Handwerksmeister/innen gestaltender Handwerke. Gegenstand des berufsbegleitenden oder vollzeitigen Studiums ist die Vermittlung gestalterischer Fertigkeiten und Kenntnisse, die Entwicklung des kreativen Potenzials und die Förderung der persönlichen und beruflichen Entfaltung der Teilnehmer.

Die praxisorientierten Unterrichtsfächer beinhalten das Zeichnen und Entwerfen, den Umgang mit Form und Farbe, mit berufsspezifischen und -fremden Materialien und das experimentelle Gestalten. Die Praxisfächer werden ergänzt und unterstützt durch grundlegende Ausführungen zur Kunst- und Kulturgeschichte sowie herausfordernden Auseinandersetzungen mit dem Design und der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts.

Gestalter/innen im Handwerk arbeiten …

… in unterschiedlichen Bereichen, abhängig von ihrem Ausgangsberuf, häufig als selbstständige Handwerksmeister/-innen. Sie entwickeln neue Produkte und sind verantwortlich für deren Markteinführung. Sie arbeiten an neuen Kollektionen und Modellentwürfen und setzen diese in der Produktion unter Berücksichtigung der Qualität, Fertigungskosten und Herstellungsdauer um. In der Betriebsorganisation nehmen sie Führungsaufgaben wahr. Dazu gehören Mitarbeiterführung, Arbeitsvorbereitung, Produktionsplanung/-steuerung und -überwachung sowie die Organisation von Einkauf, Materialdisposition, Vertrieb/Verkauf, Kundenservice und -beratung.

Mehr Infos unter: www.gut-rosenberg.de oder www.akademie-gestaltung.de oder www.gestalter-im-handwerk.de

Restaurator/in im Handwerk

Vor allem für Handwerksmeister aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, z. B. Maurer, Tischler, Maler und Lackierer, Steinmetzen und Steinbildhauer, aber auch Metallbauer eröffnet sich ein besonderer Fortbildungsweg, nämlich zum Restaurator im Handwerk. Restauratoren und Restauratorinnen im Handwerk leiten Restaurierungsarbeiten an und führen diese auch selbst aus. Sie konservieren, restaurieren, renovieren und rekonstruieren Originalsubstanz. Dabei setzen sie traditionelle historische Arbeitstechniken und Materialien sowie moderne Ersatzmittel ein.

Die Absolventen des Studiengangs Restaurator/-in im Handwerk qualifizieren sich als urteilsfähige Ansprechpartner für Denkmalbehörden sowie öffentliche und private Auftraggeber und sichern sich damit ein zusätzliches Standbein für zahlreiche Unternehmen. Zulassungsvoraussetzung ist die Meisterprüfung oder gleichwertige Berufsabschlüsse. Mit erfolgreichem Ablegen der 3 Teilprüfungen erhält der Absolvent das Recht, den durch die Handwerksordnung geschützten Titel Geprüfter Restaurator im jeweiligen Handwerk zu führen.

Das Programm zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfung umfasst 550 Stunden und gliedert sich in drei Teile:

Fachübergreifender Teil:
Kunst- und Kulturgeschichte, Werkstoff- und Rechtskunde

Fachspezifischer Teil:
Historische Materialkunde und Anwendungstechniken, Restaurierungs- und Konstruktionstechniken

Projektteil mit einer Projektarbeit:
Bestandsaufnahme einer typischen Schadenssituation an einem Denkmal (gewerkspezifisches Fallbeispiel) unter Einsatz der Dokumentationsmittel Foto – Text – Zeichnung, Erarbeitung eines Restaurierungsvorschlags unter denkmalpflegerischen Kriterien und Erstellung einer Dokumentation als Prüfungsarbeit.

Der Studiengang dauert zwischen sechs und 18 Monaten. Weitere Infos z. B. unter www.akademie-des-handwerks.de.

Umweltberater/in

Ökologisch orientierte Betriebsführung – ein wichtiges Zukunftsthema! Angesichts des zunehmenden Umfangs der gesetzlich vorgeschriebenen Umweltschutzmaßnahmen für Betriebe wächst auch der Bedarf an entsprechend qualifizierten Mitarbeitern.

Meister und Gesellen haben daher die Möglichkeit, im Rahmen der Weiterbildung zum Umweltberater naturwissenschaftliche und wirtschaftliche Grundlagen für eine ökologisch orientierte Betriebsführung zu erlernen.

Hier erfährt der Handwerker mehr über das Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie, Abfallwirtschaft, Wasserreinhaltung, Energiewirtschaft, Immissionsschutz und Marktchancen im Umweltschutz.

Messebautechniker/-in

Für die im Messebau tätigen Handwerksbetriebe bieten die Handwerkskammern einen speziellen Lehrgang zum/zur Sachkundigen Messebautechniker/-in an. Die wichtigsten Inhalte über Metall-, Elektro-, Holz- und Farbtechnik sowie zum Umweltschutz werden dem Teilnehmer in ca. 80 Unterrichtsstunden vermittelt und versetzen ihn in die Lage, einen Messestand sicherheitstechnisch abzunehmen.

Europäische/r Schweißfachmann/-fachfrau

Die qualifizierte Ausführung von Schweißarbeiten durch kleinere und mittelständische Unternehmen, insbesondere im Handwerk, führte dazu, dass für das Schweißen einfacher Bauteile neben dem Handschweißer eine fachkompetente Schweißaufsichtsperson vorgeschrieben wurde. Diese Schweißaufsichtsperson ist berechtigt, innerhalb eines eingeschränkten Fertigungsbereichs bei Planung, Ausführung, Überwachung und Prüfung einfacher geschweißter Konstruktionen eigenverantwortlich tätig zu sein.

Voraussetzung ist die berufliche Ausbildung mit Abschluss als Meister von Industrie oder Handwerk, als Techniker mit anerkanntem Abschluss, als Diplomingenieur, als DVS®-Schweißwerkmeister oder als Facharbeiter/Geselle mit mindestens dreijähriger Tätigkeit in der Metallverarbeitung. Vermittelt werden die allgemeinen technischen und fachkundlichen Grundlagen, das schweißtechnische Praktikum sowie im Hauptteil die vier Hauptthemengebiete: Schweißprozesse und -ausrüstungen, Werkstoffe und ihr Verhalten beim Schweißen, Konstruktion und Berechnung sowie Fertigung und Anwendungstechnik.

Mehr Infos unter www.die-verbindungs-spezialisten.de

Sachverständige/r im Handwerk

Auseinandersetzungen hinsichtlich vermeintlich fehlerhafter Leistungen enden häufig vor Gericht. Je umfangreicher die Gesetze und je komplizierter der Sachverhalt, umso wichtiger ist dann auch die Mithilfe eines handwerklichen Sachverständigen. Er übernimmt mit der Erstellung von Gutachten oder der unabhängigen Beratung als Fachmann/-frau vor Gericht, oftmals die Schlüsselrolle zur gerechten Urteilsfindung.

Vor der öffentlichen Bestellung ist für den Handwerksmeister die Teilnahme an rechtlichen Fachseminaren, die das notwendige Grundwissen vermitteln, vorgeschrieben. Eine rechtliche Prüfung schließt sich an. Die Überprüfung der fachlichen Kenntnisse geschieht durch den handwerklichen Fachverband. Die Sachverständigen-Ordnung der Handwerkskammer fordert den kontinuierlichen Besuch von rechts- und fachspezifischen Schulungsseminaren und damit einen aktuellen Wissensstand.

Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständiger im Handwerk fertigen jedoch nicht nur Gerichtsgutachten an, um Tatsachen festzustellen oder Ursachen zu ermitteln. Zum Aufgabengebiet gehört auch die außergerichtliche Beratung von Unternehmen und Endverbrauchern im Zusammenhang mit handwerklichen Leistungen oder angemessenen Preisen.

Kfz-Servicetechniker/-in

Nach bestandener Gesellenprüfung kann der Kfz-Mechatroniker bzw. der Mechaniker für Karosserieinstandhaltungstechnik eine Weiterbildung zum Kfz-Servicetechniker absolvieren. Die Aufgaben der Kfz-Servicetechniker/-innen sind sehr vielfältig. Sie umfassen die Fahrzeuginstandhaltung, die Fahrzeugdiagnose und die Kundenberatung. Der Kfz-Servicetechniker übernimmt in der Praxis komplexe Diagnose- und Instandsetzungsaufgaben, vornehmlich an elektronisch, pneumatisch und hydraulisch gesteuerten Systemen, unterstützt den Kundendienstberater und den Werkstattmeister im Bereich Lehrlingsausbildung und Kundendienstberatung. Außerdem ist er Multiplikator bei der Vermittlung des Wissens, das vom Hersteller/Importeur in der Werkstatt an möglichst viele Mitarbeiter übertragen werden muss.

Weiterbildungsinhalte:

  • Service-Kommunikation und Service-Qualität
  • Grundlagen Fahrzeugtechnik
  • Grundlagen Kfz-Elektrik/Elektronik
  • Motormanagement
  • Komfort- und Sicherheitselektronik
  • Diagnose

Aufgrund der neuen Meisterprüfungsverordnung für das Kfz-Techniker-Handwerk vom 10.08.2000 wird auf Antrag eine erfolgreich abgelegte Prüfung als Kfz-Servicetechniker – entweder nach dem Branchenmodell des ZDK (aus der Zeit vom 01.01.92 bis 30.06.98 ZDK-Urkunde) oder aufgrund der Fortbildungsverordnung vom 15.12.1997 zum/zur geprüften Kfz-Servicetechniker/in – auf den praktischen Teil der Meisterprüfung im Kfz-Techniker-Handwerk angerechnet. Damit ist die Fortbildung zum/zur Kfz-Servicetechniker/in ihrer Bedeutung entsprechend in erheblichem Maße aufgewertet.

Diese Weiterbildungsmaßnahme dauert auf Basis der Vorausbildung ca. 300 Stunden in einem Berufsbildungszentrum des Handwerks bzw. in einem Trainingszentrum der Automobilindustrie.

Fachkraft für umweltschonende Energietechnik

incl. Schulung zum Solarteur (Fachkraft für Solartechnik)

Energieeinsparung – durch die Diskussion um den Klimaschutz in aller Munde – ist nicht nur eine Aufgabe, sondern auch ein einträglicher Markt. Betriebe, die bereit sind sich neues Wissen anzueignen, finden insbesondere in den Solartechniken einen Wachstumsmarkt mit zukunftssicheren Verdienst- und Arbeitschancen.

Dieser Weiterbildungslehrgang vermittelt die Kenntnisse und Fertigkeiten, die Einsatzmöglichkeiten der neuen Energietechniken im gewerblichen und häuslichen Bereich zu erkennen und praktisch umzusetzen.

Inhalt:

  • Grundlagen der Energietechnik
  • Vorbereitungslehrgang Wärmetechnik und Elektrotechnik
  • Solarthermische Anlagen
  • Wärmepumpen
  • Photovoltaische Anlagen
  • Kraft-/Wärmekopplung (BHKW)
  • Ökologisches Bauen
  • Thermische Nutzung von Biomasse
  • Windkraftanlagen
  • Ökologisches Marketing und Betriebsführung
  • Projektarbeit

Gebäudeenergieberater/in im Handwerk

Die energetische Sanierung gewinnt angesichts der Klimadiskussion sowie knapper und teurer Energien immer größere Bedeutung. Mehr als 90 % der bestehenden Gebäude stammen aus der Zeit vor 1977, als ‚Energieeinsparung‘ und ‚Wärmeschutz‘ nur wenig Bedeutung hatten.

Diese Häuser sind es, die bei fachgerechter Sanierung das größte Einsparpotential für Energie darstellen. Für die schadenfreie Sanierung ist allerdings bauphysikalisches Fachwissen für Planer und Ausführende unbedingt notwendig.

Der Weiterbildungslehrgang Gebäudeenergieberater/in im Handwerk vermittelt die notwendige, fachübergreifende Kompetenz für eine umfassende Energieberatung in den Bereichen Bau-, Versorgungs- und Haustechnik. Mit diesem Know How erschließen sich Handwerksbetriebe den stark wachsenden Markt der wärmetechnischen Sanierung von Wohn- und Betriebsgebäuden.