Sattler

Sattler/in

Ob nun Sattel- und Zaumzeug für Pferde, Arbeiten an einer Luxusjacht, eine neue Lederausstattung für das Auto oder ein handgemachter Lederkoffer – Sattler fertigen alles auf Maß und kennen sich bestens in der Verarbeitung von Leder, Stoff oder synthetischen Materialien aus. Während der Ausbildung spezialisieren sie sich in den Fachbereichen Fahrzeugsattlerei, Reitsportsattlerei oder Feintäschnerei. In der Feintäschnerei werden vornehmlich Handtaschen und weitere edle Accessoires individuell hergestellt.

Ob nun Sattel- und Zaumzeug für Pferde, Arbeiten an einer Luxusjacht, eine neue Lederausstattung für das Auto oder ein handgemachter Lederkoffer – Sattler fertigen

Aufgaben und Tätigkeiten

In den Aufgabenbereich des Sattlers fällt nicht nur die Herstellung von Sätteln, sondern auch Herstellung und Instandsetzung der verschiedensten Gegenstände aus Leder, Kunststoff, Textilien und Polstermaterial.

Grob lassen sich vier unterschiedliche Arbeitsgebiete unterteilen: Reitsport- und Geschirrsattler, Autosattler, Feinsattler und Sportartikelsattler. Meist spezialisiert sich der Sattlerbetrieb auf eines dieser Arbeitsgebiete.

Der Sattler arbeitet überwiegend von Hand. Zum Schneiden, Schärfen, Stanzen, Nieten, Kleben, Nähen benützt er neben scharfen Messern, Ahlen und Nadeln auch diverse Nähmaschinen, z. B. Ein- und Zweinadel-Flachnähmaschinen, Kantennähmaschinen, Arm- und Säulennähmaschinen. Aber auch Schweißgeräte zum Verschweißen von PVC-Folien, Druckluft-, Niet- und Nagelgeräte, Stanzen, Pappscheren, Pressen und Schaumstoffsägen gehören zu seiner Ausrüstung. Beim Nähen sticht der Sattler zunächst die Löcher mit einer scharfen Ahle vor, bevor er die Nadel in gleichmäßigen Stichen hindurchführt.

Zur Arbeit an der Innenausstattung von Fahrzeugen benutzt der Sattler vorwiegend die Nähmaschine, für die Handnaht wird eine gebogene Polsternadel benötigt. Bei Fahrzeugen bearbeitet der Sattler Himmelstoffe, Kunstleder, Veloure, Verdeckstoffe, Teppichteile, Polsterleder, er bezieht und polstert Autositze, Lehnen, Kopfstützen, Armaturenbretter und Lenkräder. Bei der Anfertigung von Planen werden Kunststoffschweißgeräte bzw. -maschinen eingesetzt. Die Planen werden zugeschnitten, exakt aneinandergelegt und überlappt verschweißt, Ösen werden in die Säume eingestanzt, als Verschlüsse dienen Riemen mit Kampen oder Schallgarnituren.

Die Herstellung von feinen Lederwaren und Reisegepäckstücken erfordert die gesamte Vielfalt der Arbeitsgänge. Um eine Reisetasche herzustellen, muss der Sattler das Leder schärfen und mit Hilfe einer Wollpapierversteifung formen, außerdem sind unterschiedliche Hand- und Maschinennäharbeiten notwendig. An die Tasche müssen Griffe angebracht werden, zum guten Schluss wird die Tasche mit Innentaschen ausgefüttert.

Aus- und Weiterbildung

Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Auf Antrag kann bei entsprechenden fachlichen Leistungen und schulischen Voraussetzungen die Ausbildungszeit verkürzt werden.

Nach erfolgreicher Gesellenprüfung können Sattler/innen sich auf die Meisterprüfung vorbereiten und diese ablegen.

Perspektiven

In seinem vielseitigen Beruf kann der gut ausgebildete Sattler sich eine sichere Existenz schaffen, wenn er bereit ist, sich auf seinem Gebiet fortzubilden.