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Friseurmeister Bedir machte sich während Corona selbstständig

„Der Friseurbesuch wird wieder wertgeschätzt. Bei Selbstversuchen haben viele festgestellt: Oh, Haare schneiden ist doch nicht so einfach, wie ich dachte.“

Corona hat die Friseure besonders hart getroffen. Während andere Friseurbetriebe um ihre Existenz bangten, wagte Bedir jedoch den Schritt nach vorn und übernahm den Laden seiner bisherigen Chefin.

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Sechs Wochen durfte Bedir nicht arbeiten. Keine Schnitte. Keine Farben. Keine Hochsteckfrisuren. Dann durfte der Meisterbetrieb unter strengen Hygieneauflagen wiedereröffnen. So muss Bedir all seine Kunden mit einer Maske bedienen, darf ihnen keine Getränke oder Zeitschriften reichen und auch die Kunden müssen einen Mund-Nasenschutz tragen.

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Persönliche Einschränkungen durch die Maske nimmt der Friseurmeister nicht wahr und da die Gesichtsmimik der Kunden sehr viel schwerer zu erkennen ist, „geht man in der Beratung noch mehr auf die Kunden ein, weil man sich nicht missverstehen will“, so Bedir. Die Kunden berichten auch oft von häuslichen Selbstexperimenten, wodurch der 26-jährige der Meinung ist, dass der Friseurberuf wieder anerkannter geworden ist und von den Kunden wieder richtig wertgeschätzt wird. Das zeigt auch die große Nachfrage nach der sechswöchigen Pause.

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„Nach dem Lockdown sind uns die Kunden die Bude eingerannt und dabei war ihnen das Tragen der Maske oder der Verzicht auf Getränke oder Zeitschriften völlig egal“, erinnert sich der Friseurmeister. „Wir haben zwei Wochen durchgearbeitet – und hatten sogar montags geöffnet.“

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Das hat Bedir darin bestärkt, den Laden seiner bisherigen Chefin früher als geplant zu übernehmen. „Der Übergang war fließend. Von einem auf den anderen Tag war ich der Chef. Natürlich habe ich jetzt viel Verantwortung, aber ich kenne den Laden seit zehn Jahren, das macht es einfacher. Außer, dass mein Name jetzt drauf steht, hat sich eigentlich gar nicht so viel verändert.“

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Nichtsdestotrotz hat Bedir durch die Corona-Auflagen viel Aufwand und Kosten. Neben regelmäßiger Desinfektion und dem Sortieren von Einverständniserklärungen am Abend, verursacht er mit Einweg-Produkten viel Müll und kann kein Personal einstellen, da sein Laden zu klein ist.  Trotzdem ist der 26-jährige sehr stolz den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt zu haben und beteuert, dass jeder diesen Weg mit Fleiß beschreiten kann.

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Wusstest du, dass …

  • Bedir seine Karriere vor 10 Jahren in dem Laden begonnen hat, den er jetzt übernommen hat?
  • Bedir durch ein Praktikum zu seinem Traumberuf gefunden hat?
  • Friseure einen besonders großen Mehraufwand durch die Corona-Auflagen haben?
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Mehr Infos zur Ausbildung und den Perspektiven findest du auf unseren Berufeseiten oder auf www.friseurhandwerk.de.