Während der Ausbildung ins Ausland

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Auslandaufenthalt und worauf sollten Auszubildende achten? Das haben wir die Mobilitätsberaterin Rebecca Hof gefragt. An der Handwerkskammer Düsseldorf steht sie im Rahmen des Programms „Berufsbildung ohne Grenzen“ Auszubildenden, die es für ein Praktikum ins Ausland zieht, mit Rat und Tat zur Seite.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Auslandaufenthalt und worauf sollten Auszubildende achten? Das haben wir die Mobilitätsberaterin Rebecca Hof gefragt. An…

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Auslandsaufenthalt?

Die Auszubildenden sollten bereits etwas Erfahrung in ihrem Beruf gesammelt haben, damit sie sich auch im ausländischen Gastbetrieb gut einbringen und etwas eigenständiger arbeiten können. Daher bietet sich die Zeit nach der Zwischenprüfung an. Viele Azubis wählen übrigens die Ferienzeit für ihr Auslandspraktikum, denn der verpasste Unterrichtsstoff in der Berufsschule muss sonst eigenständig nachgearbeitet werden.

 

Wie sollte man sich auf den Aufenthalt vorbereiten?

Das Wichtigste ist zunächst die Zustimmung des Betriebs und der Berufsschule einzuholen. Für die eigentliche Vorbereitung sollte ein großzügiger Zeitrahmen eingeplant werden, denn nicht immer findet man zum Beispiel einen passenden Gastbetrieb im Ausland. Unterstützung bei der Vorbereitung kann man sich bei den Mobilitätsberatern der Handwerkskammern, bei Innungen oder der Berufsschule holen. Vielleicht hat sogar der eigene Ausbildungsbetrieb bereits Kontakte im Ausland, auf die man zurückgreifen kann.

 

Wie finde ich passende Förderprogramme und worauf muss ich sonst noch achten?

Wir Mobilitätsberater informieren über Programme, die Auslandsaufenthalte finanziell fördern. Oft beinhalten diese auch Zuschüsse zur sprachlichen und interkulturellen Vorbereitung, die man ebenfalls einplanen sollte, sofern man kein Praktikum im deutschsprachigen Ausland absolviert. Wichtig ist auch noch dafür zu sorgen, dass man während des Auslandaufenthalts ausreichend versichert ist. Grundsätzlich ist dies in Ländern, in denen EU-Recht gilt, eher unproblematisch; es wird aber dennoch zum Abschluss einer zusätzlichen Kranken-, Unfall- und Haftpflichtversicherung geraten.

 

Kann man auch nach der Ausbildung ins Ausland?

Ja, über eine sogenannte Entsendung. Generell ist im Gegensatz zu Auszubildenden bei Gesellen zwar keine Maximaldauer des Auslandsaufenthalts festgesetzt, aber oft gibt es zeitliche Vorgaben durch Förderprogramme: Das EU-Programm Erasmus+ beispielsweise fördert junge Fachkräfte nur innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Ausbildung. Auch Meisterschüler und Jungmeister können noch an dem Programm teilnehmen. Daneben gibt es noch weitere Förderprogramme, die berufliche Auslandsaufenthalte nach der Ausbildung finanziell unterstützen.

 

Ob als Schreinerin nach Nepal, als Raumausstatterin nach Irland oder als Konditor nach Frankreich – das Handwerk macht’s möglich. Das Projekt „Berufsbildung ohne Grenzen“ und andere Initiativen unterstützen Auszubildende und Unternehmen bei der Durchführung von Auslandspraktika. Also traut euch und wagt den Schritt in die weite Welt.

www.berufsbildung-ohne-grenzen.de