Parkettleger/in und Bodenleger/in
Sie haben eine perfekte Untergrundvorbereitung auszuführen, mit hochwertigen Hölzern und deren Verarbeitung zu tun und können meist gut mit elastischen und textilen Belägen umgehen. Sie bedienen Werkzeug wie Kreissägen, Oberfräsen, Bohrmaschinen und Spezialgeräte zur Oberflächenbehandlung. Mit allerhand Ölen, Harzen, Wachsen, Versiegelungen und einer Menge an Geheimrezepturen sowie viel Erfahrung gehen sie dem Holz an die Maserung und sorgen dafür, dass es für den gewünschten Einsatzbereich perfekt verlegt und oberflächenbehandelt ist. Ein ganz ähnliches Berufsfeld bearbeiten Bodenleger. Ihre Ausbildung dauert 36 Monate und das Spezialgebiet sind textile und elastische Bodenbeläge sowie Fertigparkett und Laminat. Auch kennen sie sich bestens in der Untergrundvorbereitung aus und können nach abgeschlossener Ausbildung den Schritt zum Parkettleger anschließen.
Aufgaben und Tätigkeiten
Hauptaufgabengebiet des Parkettlegers ist die Verlegung, Restauration, Pflege und Erhaltung von Parkettfußböden, wobei eine breite Palette der unterschiedlichsten Parkettarten, Sortierungen und farbigen Hölzer zur Auswahl stehen. Da die unterschiedlichen Sortierungen, Abmessungen und Formen für jeden Raum geeignet sind, wird Parkett außer in Wohnungen auch in Schulen, Sitzungs- und Festsälen, Turnhallen, Büroräumen und in Kaufhäusern verlegt. Der Parkettleger bringt aber auch Holzpflaster ein und verlegt elastische und textile Bodenbeläge, z.B. Linoleum, Kork, Kunststoff (PVC/CV), Gummi, Textil.
Insbesondere im Hinblick auf die Auswahl der geeigneten Parkett-, Holzpflaster und Bodenbelagsarten berät der Parkettleger den Architekten bei der Ausstattung der Räume. Durch eine optimale Planung der verschiedenen Verlegemuster kann der Parkettleger dem Raum eine besondere Note verleihen. Aber neben den optischen Gesichtspunkten müssen der Parkettboden ebenso wie die elastischen Bodenbeläge und Teppichböden noch eine Anzahl positiver Nutzungseigenschaften aufweisen. Diese Fußboden-Nutzflächen müssen nicht nur eben, fest und trittsicher sein, sondern je nach Anforderung auch schall- und wärmedämmende, federnde und antistatische oder im Bedarfsfall leitfähige Eigenschaften besitzen.
Bei seiner wesentlichsten Aufgabe, dem Verlegen von Parkett, geht der Parkettleger meist so vor, dass er das fabrikseitig vorgefertigte Material durch Kleben auf dem Untergrund befestigt. Hierfür ist es wichtig, dass er die Eigenschaften des Untergrundes (z.B. Estrich) kennt, um den geeigneten Klebstoff auswählen zu können. Für die fachgerechte Verrichtung seiner Arbeit muss der Parkettleger die Handhabung von Messgeräten zur Bestimmung der Holz- und Unterbodenfeuchtigkeit und zur Feststellung des Raumklimas beherrschen.
Außerdem muss er mit den von ihm benötigten Holzbearbeitungsmaschinen unfallfrei umgehen können. Bei der Befestigung der Parkett-Verlegeeinheiten muss er beim genauen Einpassen an bereits bestehende Bauteile bzw. Begrenzungsbereiche sein handwerkliches Geschick unter Beweis stellen. Fertiggestellt wird der Parkettboden durch die abschließende Oberflächenbehandlung (Schleifen, Ölen, Wachsen, Versiegeln). Die modernen, umweltfreundlichen Versiegelungstechniken werden durch Einölen oder Einwachsen des geschliffenen Parkettbodens ergänzt.
Bodenleger sind zuständig für das Verlegen und Instandsetzen von textilen und elastischen Bodenbelägen, Fertigparkett sowie Schichtwerkstoffen. Dabei müssen sie Räume ausmessen und Materialbedarf errechnen, Verlegemuster planen, erstellen und skizzieren, Verlegepläne erstellen, Untergründe prüfen und reinigen, Estriche glätten und ausgleichen und Unterbodenkonstruktionen herstellen und dabei Schall- und Wärmedämmstoffe sowie Feuchtigkeitssperren einbauen.
Außerdem stellen sie punktelastische Schwingbodenkonstruktionen her, verlegen und schneiden Teppichböden, Bahnen oder Platten. Sie können elastische Bodenbeläge thermisch oder chemisch verschweißen oder verfugen, Sockel- und Wandabschlüsse anbringen, verlegte Böden reinigen und Instandsetzungsarbeiten ausführen. Des Weiteren führen sie Kundenberatung durch und erstellen Rechnungen.
Aus- und Weiterbildung
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Auf Antrag kann bei entsprechenden fachlichen Leistungen und schulischen Voraussetzungen die Ausbildungszeit verkürzt werden.
Nach bestandener Gesellenprüfung können Parkettleger/innen sich zum Besuch der entsprechenden Vorbereitungslehrgänge (Vollzeitunterricht oder berufsbegleitende Abendschule) für die Meisterprüfung anmelden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass Parkettlegergesellen oder Parkettlegermeister nach einem zehnwöchigen Seminar die Prüfung zum »Geprüften Restaurator« ablegt. Mit Fachhochschulreife, Abitur oder dem Meisterbrief ist ein Ingenieurstudium an einer Fachhochschule, Technischen Hochschule bzw. Universität möglich.
Bodenleger lernen u. a., wie Bau- und Werkzeichnungen zur Einteilung von textilen und elastischen Bodenbelägen sowie Fertigparkett und Schichtwerkstoffen gelesen und angewendet werden, wie man Messungen des Raumklimas sowie der Zustände von Estrichen, Holz und Holzwerkstoffen durchführt, Ergebnisse protokolliert und berücksichtigt, wie Werkstoffe, insbesondere Holz, Holzwerkstoffe, Kunststoffe und Metalle, auf Fehler und Einsetzbarkeit geprüft und Maße übertragen werden und wie man Untergründe auf Belegreife prüft und vorbereitet. Des weiteren erhalten sie Kenntnisse wie man Fertigparkett und Schichtwerkstoffe auswählt, Profile hergestellt und wie diese angebracht werden und wie Oberflächen behandelt werden.
Nach ihrer Ausbildung können sich Bodenleger auf bestimmte Tätigkeitsfelder spezialisieren, z. B.: Textile Bodenbeläge, Kunststoffböden und andere elastische Bodenbeläge, Parkett, Laminat oder Korkböden.
Perspektiven
Auch in Zukunft werden dem Parkettleger im Innenausbau angesichts der schnellen technischen Weiterentwicklung weiterhin bedeutende Arbeitsgebiete zukommen, denn für die daraus resultierenden neuen Arbeitstechniken ist die Fachkenntnis des Parkettlegers gefragt. Durch die moderne Bauweise und die damit verbundenen Rationalisierungsmaßnahmen hat sich das Bild des Parkettlegers dahingehend gewandelt, dass er nun neben den Kenntnissen über die Parkett- und Holzpflaster-Materialien seines eigenen Faches auch über die Eigenschaften der Unterböden genau Bescheid wissen muss, z.B. über Estriche, Dämm- und Isolierstoffe und auch Klebstoffe. Hinzu kommt, dass sich warme und natürliche Holzböden immer größerer Beliebtheit erfreuen.
Nach ihrer Ausbildung arbeiten Bodenleger in Fachbetrieben des Bodenlegerhandwerks, in Betrieben des Raumausstatter- oder Parkettlegerhandwerks oder in Fachgeschäften für Raumausstattung und Dekoration oder auch in Einrichtungs- und Warenhäusern.