Kaufmännische Aufstiegsfortbildungen

Schritt für Schritt: Kaufmännische Aufstiegsfortbildungen im Handwerk

Viele Wege führen zum Ziel: Egal ob man Dachdeckerin, Automobilkaufmann oder Bäcker gelernt hat, das kaufmännische Laufbahnkonzept im Handwerk bereitet Schritt für Schritt auf Führungsaufgaben in Unternehmen vor.

Viele Wege führen zum Ziel: Egal ob man Dachdeckerin, Automobilkaufmann oder Bäcker gelernt hat, das kaufmännische Laufbahnkonzept im Handwerk bereitet Schritt für

Neben dem Meister gibt es im Handwerk viele weitere Fortbildungen. In vielen Berufen kann man beispielsweise den Techniker machen und sich zur gefragten Fachkraft weiterbilden. Wer eher betriebswirtschaftliche und kaufmännische Führungsaufgaben übernehmen möchte, für den gibt es im Handwerk die kaufmännischen Aufstiegsfortbildungen.

Angefangen beim Fachmann kaufmännische Betriebsführung über den Kaufmännischen Fachwirt bis hin zum Geprüften Betriebswirt HwO können sowohl gewerblich-technische wie auch kaufmännische Gesellen mit diesen Karriere-Bausteinen ihren ganz eigenen Weg nach oben gehen. Übrigens: Der Betriebswirt HwO befindet sich auf demselben Niveau wie ein Master-Abschluss.

Mit den kaufmännischen Aufstiegsfortbildungen können sich Handwerker Schritt für Schritt in Richtung Führungsaufgaben und Unternehmensleitung weiterbilden und entwickeln. Wie genau das geht, erklärt Christian Hollmann von der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk.

Was genau ist das kaufmännische Laufbahnkonzept im Handwerk?

Das Laufbahnkonzept vereint verschiedene Weiterbildungen im Handwerk, angefangen beim Fachmann kaufmännische Betriebsführung über den Kaufmännischen Fachwirt bis hin zum Geprüften Betriebswirt HwO. Man kann sich das wie einen Baukasten vorstellen, der Absolventen einer Ausbildung im Handwerk unterschiedliche Karrierewege ermöglicht.

Für wen sind diese Aufstiegsfortbildungen interessant?

Letztendlich für alle, die im Handwerk betriebswirtschaftliche und kaufmännische Führungsaufgaben übernehmen möchten. In der Weiterbildung zum Kaufmännischen Fachwirt lernt man zum Beispiel, kaufmännisch-administrative Bereiche in Unternehmen eigenständig zu führen, Prozesse zu gestalten und zu kontrollieren sowie Mitarbeiter zu führen. Absolventen übernehmen dann als rechte Hand des Meisters die kaufmännische Leitung eines Unternehmens oder werden für die Leitung einer Filiale eingesetzt.

Und die Weiterbildung zum Betriebswirt?

Die ist zum Beispiel für Meister eine gute Möglichkeit, ihr betriebswirtschaftlich-strategisches Verständnis von Unternehmensführung zu vertiefen, um dann Unternehmen unter Berücksichtigung ökonomischer, ökologischer und sozialer Entwicklungen nachhaltig und erfolgreich zu führen.

Die Aufstiegsfortbildungen können in allen Handwerksberufen gemacht werden und eröffnen ausgezeichnete Karrierechancen. Damit sind sie auch eine attraktive Alternative zu einem Studium.

Stichwort Studium: Kann man die kaufmännische Aufstiegsfortbildung im Handwerk mit einem akademischen Bildungsweg vergleichen?

Absolut. Im Deutschen Qualifikationsrahmen, abgekürzt DQR, befinden sich der Handwerksmeister und der Geprüfte Kaufmännische Fachwirt auf einer Ebene mit Bachelorstudiengängen und der Geprüfte Betriebswirt auf einem Niveau mit Masterstudiengängen. Man kann für diese Weiterbildungen auch finanzielle Förderung durch das Meister- und Aufstiegs-Bafög oder günstige Bildungskredite beantragen.

Darüber hinaus haben die kaufmännischen Aufstiegsfortbildungen einige Pluspunkte gegenüber einem Studium. Sie sind näher an der Praxis und werden in der Regel berufsbegleitend absolviert. Außerdem ist man bei der Karriereplanung sehr flexibel. Man muss nicht alles in einem Rutsch machen, sondern kann den nächsten Karriere-Schritt immer dann gehen, wenn man bereit dazu ist und es passt.