Nach dem Abitur hast du zunächst ein Studium begonnen, dieses dann aber abgebrochen. Warum?
Das Studium war nur eine Art „Notlösung“, da ich so kurz nach dem Abitur zum Sommer keine Ausbildung mehr gefunden habe. Vor dem Abitur lag der Schwerpunkt eher auf der Abiturvorbereitung als auf der Ausbildungssuche. Deswegen wollte ich lieber ein Studium probieren bevor ich nachher gar nichts habe. Jedoch war ich schon immer mehr der praktisch veranlagte Typ, weshalb ich auch nach kurzer Zeit merkte, dass ein Studium einfach zu trocken und theoretisch für mich ist. Daraufhin habe ich direkt einige Bewerbungen zur Ausbildung zum Elektroniker für Energie und Gebäudetechnik geschrieben und bekam dann auch aufgrund meines Abiturs die Möglichkeit, kurzfristig im laufenden Ausbildungsjahr meine Ausbildung bei Elektrotechnik Schneider zu beginnen.
Was fasziniert dich am E-Handwerk?
Die riesige Vielfalt der Arbeiten, die sich im E-Handwerk ergeben. Von der einfachen Hausinstallation über moderne Gebäudetechnik bis hin zu Industrieanlagen und Steuerungen für die öffentliche Versorgung. Man lernt jeden Tag etwas Neues kennen und bildet sich auch bei der Arbeit ständig weiter. In der Ausbildung begegnen einem nur die wichtigen Grundlagen des E-Handwerks, darauf baut man dann in der weiteren Laufbahn auf und lernt immer neue Techniken und Arbeiten dazu. Mich persönlich fasziniert außerdem der ständige und rasante Wandel der Elektrotechnik. Täglich kommen neue Innovationen auf den Markt. Dadurch befinden sich die Berufe im E-Handwerk ständig im Umschwung, was die Arbeit immer sehr spannend und abwechslungsreich macht.
Außerdem gefällt mir die Kombination der handwerklichen Arbeit mit der Planungsarbeit, den dahintersteckenden Technologien sowie Programmen und Steuerungen. Hinzu kommt der Umgang mit Kunden aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie privat, öffentlich oder auch aus der Industrie. Ein weiterer Punkt, der mir am E-Handwerk so gut gefällt, ist die Kombination aus körperlicher sowie theoretischer und planerischer Arbeit. So wird es nie langweilig.
Parallel zu deiner Ausbildung im E-Handwerk hast du an den Wochenenden die Betriebsassistenten-Ausbildung absolviert. Was hat dich hierzu motiviert?
Ich merkte recht schnell, dass ich mit meiner Ausbildung genau die richtige Wahl getroffen hatte und der Beruf genau mein Ding ist. Nach dem ersten Ausbildungsjahr wurde ich durch die HWK Koblenz auf die Weiterbildung zum Betriebsassistenten am Wochenende aufmerksam. Mein langfristiger Plan war es schon damals, im Anschluss an die Ausbildung zeitnah mit meinem Meister zu beginnen. Somit bot sich die Weiterbildung für mich an, da ich durch diesen Abschluss von den Teilen 3 und 4 des Meisters befreit wurde und sich somit die Zeit für die Meisterschule um einige Monate verkürzen ließ.
Natürlich war es hart, fast jeden Samstag um sechs Uhr früh aufzustehen und nach Koblenz in die Schule zu fahren, während meine Freunde gerade erst vom Feiern nach Hause kamen. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich habe bei der Weiterbildung sehr viel Ergänzendes zur Ausbildung gelernt. Außerdem konnte ich mir im letzten Jahr die Teile 3 und 4 der Meisterprüfung schenken und direkt mit den Fachteilen 1 und 2 beginnen.