Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik

Mechaniker/in für Reifen- und Vulkanisationstechnik

Weich, hart, für den Sommer, Winter, im Gelände, auf der Rennstrecke oder für den Straßenverkehr? Das passende Gummi, die richtige Breite und das optimale Profil liegen im Fachbereich der Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik. Sie rüsten um, wuchten aus, verbreitern und vulkanisieren, sie kennen sich mit Sonderbereifung aus und beraten Kunden, wenn diese ihre Fahrzeuge für den Spezialeinsatz fit machen wollen. Die Ausbildung erfolgt in einer der Fachrichtungen Reifen- und Fahrwerktechnik oder Vulkanisationstechnik.

Weich, hart, für den Sommer, Winter, im Gelände, auf der Rennstrecke oder für den Straßenverkehr? Das passende Gummi, die richtige Breite und das optimale Profil…

Aufgaben und Tätigkeiten

Vulkanisation ist die Be- oder Verarbeitung von Kautschuk unter Beimischung von Schwefel durch Erhitzen und Druck, um so einen elastischen Gummi herzustellen oder zu bearbeiten. Ist der Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik auf Reifen spezialisiert, gehören PKW- und Nutzfahrzeugreifen bis hin zum Ackerschlepper und Erdbewegungsmaschinenreifen zu seinem Aufgabenbereich. Er verkauft, montiert, repariert und führt Runderneuerungen durch. Bei der Montage bedient er sich meist hydraulischer Maschinen oder Pressen, muss aber auch noch die Montage mit Handwerkszeugen wie Hebel und Hammer beherrschen.

Der Optimierung des Radrundlaufs dient auch das Matchen (Versetzen des Reifens auf der Felge), das Egalisieren und das Finshbalancen der Räder. Manchmal können sogar Nagellöcher oder andere Schäden der Reifen durch eine Reparatur noch behoben werden (insbesondere bei Nutzfahrzeugen und Erdbewegungsmaschinen). Ein besonders wichtiges Aufgabengebiet für den Vulkaniseur ist die Runderneuerung. Hierbei fallen in der Hauptsache vier Bearbeitungsstufen an, das Rauhen, Spritzen, Belegen und Heizen, außerdem ist eine Vor- und Nachinspektion ebenso notwendig wie die Durchführung von Kontrollmessungen und Materialzuordnung. Aber auch Arbeiten am Fahrwerk führt der Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik durch, denn häufig sind Fehler, die an Reifen auftreten, auf Fehler am Fahrwerk oder an den Stoßdämpfern zurückzuführen. Hier muss der Fachmann die Ursachen erkennen und den Fehler beseitigen.

Förderbandspezialisten reparieren oder montieren hauptsächlich Transportbänder und Gummiwalzen oder stellen Förderbänder oder andere Erzeugnisse aus Gummi und Elastomeren her bzw. setzen sie instand. Hier müssen beispielsweise beschädigte Stellen herausgelöst werden und mit Kautschukmischungen für die Heiß- oder Kaltvulkanisation ausgelegt werden bzw. die schadhaften Stellen werden mit Gewebeteilen versehen, die schon mit Kautschuk beschichtet sind und anschließend nachbearbeitet. Der Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik hat technische und handwerkliche Aufgaben ebenso zu erfüllen wie Dienstleistungen und muss sich darüber hinaus bestens mit modernster Elektronik und Mechanik auskennen.

Groß geschrieben wird auch das Thema Umweltschutz. Durch Instandsetzungen und Wiederverwertung z.B. von Reifen hilft der Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik, Energie und Rohstoffe einzusparen und leistet so seinen Beitrag zur Abfallvermeidung.

Aus- und Weiterbildung

Auszubildende können zwischen den beiden Fachrichtungen Vulkanisationstechnik und Reifen- und Fahrwerkstechnik wählen. Ihre Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre. Auf Antrag kann bei entsprechenden fachlichen Leistungen und schulischen Voraussetzungen die Ausbildungszeit auch verkürzt werden. Die Spezialisierung erfolgt im letzen Ausbildungsjahr. Von einigen Vulkaniseur-Innungen, aber auch von Reifenherstellern werden für Reifenmechaniker und Förderbandvulkaniseure regelmäßig Lehrgänge und Seminare durchgeführt.

Im Anschluss an eine erfolgreiche Gesellenprüfung und nach einer entsprechenden Vorbereitung können Mechaniker/innen für Reifen- und Vulkanisationstechnik die Meisterprüfung ablegen. Diese besteht aus vier Teilen (zwei fachbezogene und zwei allgemeintheoretische Prüfungen). Vorbereitungskurse werden von Kreishandwerkerschaften und Handwerkskammern durchgeführt. Mit Fachhochschulreife, Abitur oder bestandener Meisterprüfung ist ein Studium (Ingenieurwesen, Studienrichtungen z.B. Verfahrenstechnik, Kunststofftechnik, Fahrzeugtechnik) an einer Fachhochschule bzw. an einer Technischen Hochschule oder Universität möglich.

Perspektiven

Allein die Tatsache, dass ein Auto oder ein Flugzeug ohne Reifen kaum gebrauchsfähig ist, beschert dem Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik bereits eine sichere Zukunft. Solange es Kraftfahrzeuge gibt, wird es daher auch den Vulkaniseur geben. Neben dem Reifenservice liegen auch in der Runderneuerung gute Zukunftschancen für den Vulkaniseur, die Themen Umweltbewusstsein und Ökonomie rücken immer stärker in den Mittelpunkt des Verbraucherinteresses und führen zu einer vermehrten Nachfrage nach Recyclingreifen. Auf Mechaniker für Reifen- und Vulkanisationstechnik kann in einer von Technik und Automobilen geprägten Zeit daher niemand verzichten.