Orthopädietechnikermeister

Meister sind die Besten in ihrem Beruf
und noch so viel mehr

Das Handwerk wird nicht nur mit den Händen ausgeübt. Gerade die Gesundheitsberufe benötigen viel Empathie, Einfühlungsvermögen und Wissen über den menschlichen Körper, um auf die besonderen Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können. Das zeigt auch der Beruf von Alexander.

Orthopädietechnikermeister

Inspiriert von Opa und Mama, die beide aus dem Orthopädie-Schuhtechniker-Handwerk kommen, absolviert Alexander mit 14 Jahren ein Praktikum in der Orthopädietechnik und wusste sofort, das ist das Richtige für ihn. Fasziniert von der Vielfältigkeit des Berufs, beginnt Alexander nach dem Realschulabschluss seine Ausbildung bei OTM – seinem heutigen Arbeitgeber. Dafür besucht er, neben der Tätigkeit im Betrieb, wöchentlich die Berufsschule in Recklinghausen. Hier lernt er alles über die Anatomie des menschlichen Körpers, welche Hilfsmittel, wie Einlagen, Orthesen oder Korsette bei welchen Krankheitsbildern eingesetzt werden und wie entsprechende Prothesen, bei welcher Amputationshöhe wie gebaut werden müssen.

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„Die Theorie in der Berufsschule ist sehr medizinisch. Man nimmt den ganzen Körper durch, alle Muskeln, alle Nerven. Denn das ist die Voraussetzung, um anschließend handwerklich arbeiten zu können.“

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Nach der Ausbildung sammelt Alexander als Geselle Berufserfahrung. Er hat mit den Patienten Anproben durchgeführt, dem Altgesellen zugearbeitet und hat in der Werkstatt beim Anfertigen der Orthesen und Prothesen geholfen. Mit 22 Jahren hat er sich dann entschlossen den Meister zu machen.

 

Mit dem Meister in der Tasche haben sich Alexanders Tätigkeiten erweitert. Neben der Arbeit am Patienten und der Werkstatt kommt nun auch viel Büroarbeit dazu. Kostenvoranschläge wollen erstellt und bei der Krankenkasse eingereicht werden. „Als Meister muss ich jetzt viel mehr mit all den Tätigkeiten jonglieren“, lacht der 24-jährige. Er ist nun das Bindeglied zwischen der Werkstatt und den Aufträgen, die es vorzubereiten und zu organisieren gilt.

Orthopädietechnikermeister

Alexanders Beruf bedarf viel Empathie. Es ist nicht nur ein handwerklicher, sondern auch ein sozialer Beruf. Menschen, die zu ihm kommen, haben oft Schicksalsschläge erlitten, die sie verarbeiten müssen. Kein Mensch verliert Gliedmaße ohne Grund. Mit den Geschichten gilt es sensibel umzugehen. „Das war mit 16, als ich meine Ausbildung begonnen habe, schon schwer. Aber man wächst da mit der Zeit rein“, erinnert sich der Orthopädietechnikermeister.

 

Besonders gut gefällt Alexander die Bindung zu seinen Kunden. Manche kommen mit einer Fehlbildung zur Welt und werden von Anfang an orthopädisch versorgt. Andere kommen erst im hohen Alter das erste Mal zu OTM, wenn sie auf Grund von Durchblutungsstörungen oder Tumoren Gliedmaße verlieren. Viele Termine dauern mehrere Stunden, gerade wenn etwas an einer Prothese repariert werden muss und die Kunden, da sie keinen Ersatz haben, darauf warten müssen. „Der Kontakt zu den Kunden ist schon intensiv. Man kennt die Leute nachher sehr, sehr gut.“

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Dank seines Meistersbriefs stehen Alexander nun alle Türen offen. Er sieht ihn als Basis, auf der sich weiter aufbauen lässt. Mit Schulungen, Fortbildungen, eventuell dem Betriebswirt. Und vielleicht irgendwann der eigenen Selbstständigkeit. So wie damals Opa und heute Mama.

Orthopädietechnikermeister

Wusstest du, dass …

  • Alexander als Orthopädietechniker bei den Invictus Games war?
  • Orthopädietechniker*innen nicht nur mit Gips oder Kunststoff arbeiten, sondern auch mit innovativen Technologien wie 3D-Druck?
  • zur Ausbildung von Orthopädietechniker*innen auch das Nähen von Miedern gehört?
Orthopädietechnikermeister
Orthopädietechnikermeister

Orthopädietechnik-Mechaniker/in

Mehr Infos zur Ausbildung und den Perspektiven findest du auf unseren Berufeseiten oder auf www.biv-ot.org.