An fast allen Handwerkskammern gibt es spezielle Beraterinnen und Berater für Abiturienten. Jasmin Strassburger ist eine von ihnen. An der Handwerkskammer Dortmund unterstützt sie Abiturienten und Studienzweifler beim Einstieg oder dem Umstieg in eine Ausbildung.
Abi in der Tasche: Was spricht für eine Ausbildung?
Erst einmal natürlich der Aspekt, dass man direkt nach der Schule ins Arbeitsleben einsteigt, sein eigenes Geld verdient und auf eigenen Beinen steht. Darüber hinaus bietet das Handwerk hervorragende Chancen nach der Ausbildung übernommen zu werden und besticht durch eine sehr geringe Arbeitslosenquote, gerade bei Abiturienten. Und dank vieler Weiterbildungsmöglichkeiten kann man auch im Handwerk gutes Geld verdienen.
Welche Karrierechancen bietet das Handwerk?
Die Weiterbildungsmöglichkeiten sind sehr vielseitig und vor allem genau auf den jeweiligen Beruf zugeschnitten. Vom Meister, der mich zum Profi meines Faches macht, bis zum Betriebswirt, der optimal auf die Gründung oder Übernahme eines Betriebs vorbereitet. Der Weg vom Azubi zur Führungskraft ist also schon geebnet und Chefs unter 30 sind im Handwerk keine Seltenheit.
Im Gegensatz zum Studium?
Zum Teil ja. Heute kann man aus einer Vielzahl von Studiengängen und Kursen auswählen. Aber viele wissen gar nicht, was sie am Ende beruflich damit machen sollen. Die Möglichkeiten eines Studiums sind sehr diffus, das passt nicht zu jedem. Eine Ausbildung ist strukturierter und bietet eine klare Perspektive.
Wie genau beraten Sie Abiturienten, die sich für das Handwerk interessieren?
Viele rufen erst einmal an, um sich zu informieren. Gerne dürfen sie dann auch einmal in die Beratung kommen, da passiert ja noch nichts. Wir gucken dann gemeinsam, welcher Handwerksberuf passen könnte, wobei die meisten schon sehr genaue Vorstellungen haben. Dann helfen wir bei der Bewerbung und bei der Suche nach einem Ausbildungsbetrieb und stehen für alle Fragen zum Einstieg ins Handwerk zur Verfügung.
Und wie helfen Sie weiter, wenn man Zweifel an seinem Studium hegt?
Wir bieten kostenlose Beratungen an, auch direkt an den Unis. Wir helfen bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen, denn Studenten haben sich in der Regel ja noch nie auf einen richtigen Job beworben. Aber vor allem bestärken wir Studienzweifler darin, dass sie keineswegs scheitern, sollten sie sich für einen Wechsel vom Studium in die Ausbildung entscheiden. Sie schlagen nur einen neuen Weg ein. Das erfordert Mut, aber es lohnt sich.
Und wie sehen die Betriebe das?
Die freuen sich über fähige Auszubildende, die schon eine Menge mitbringen und in der Regel keine Probleme in der Berufsschule haben.
Die Kontaktdaten deiner Handwerkskammer findest du unter www.handwerkskammer.de.
