Zweiradmechatronikerin Lisa hat mehr zu tun wegen Corona
„Der Job macht großen Spaß. Und er hat Zukunft, denn Fahrräder wird es immer geben“
Fahrrad gefahren wird immer. Und in Zeiten von Corona sogar noch mehr. Die Menschen meiden den öffentlichen Nahverkehr und steigen aufs Rad um. Das merken besonders Zweiradmechatroniker wie Lisa. Das Geschäft boomt.
„Wir haben mehr zu tun als vor der Krise und haben unseren Umsatz um 30 Prozent gesteigert“, erzählen Werkstattleiterin Lisa und ihr Mitarbeiter Arne, der Lisa einst in einem anderen Betrieb ausbildete.
Auf ihren Traumberuf kam die 29-Jährige durch ein Praktikum, das sie nach ihrem erweiterten Hauptschulabschluss absolvierte. Da sich ZweiradmechatronikerInnen bereits in ihrer Ausbildung entweder auf Motorräder oder Fahrräder spezialisieren müssen, fand des Praktikum mit dem Schwerpunkt auf Motorräder statt. Ihre Liebe zu der Arbeit mit Fahrrädern entdeckte Lisa jedoch während eines weiteren Praktikums in ihrem späteren Ausbildungsbetrieb. Nach ihrer 3,5 jährigen Ausbildung und einem kurzen Abstecher in die Industrie arbeitet sie dort nun als Werkstattleitung. Und ist nun Chefin ihres ehemaligen Ausbilders.
„Nach meiner Ausbildung habe ich ein paar Jahre in der Industrie gearbeitet. Mir war aber von Anfang an klar, dass ich unbedingt zurück ins Handwerk möchte.“
Zusammen mit Arne kümmert sie sich um die Wünsche der Kunden. Aufgrund von Corona geschah die Kundenberatung entweder über kurze Videos oder mit genügend Abstand auf dem Hof. Dabei wird besonders auf die Erfüllung der Maskenpflicht geachtet, sodass uneinsichtige Kunden „einfach rausgeschmissen“ werden, wenn sie sich nicht an die Regeln halten. Der Verkauf war unteranderem auch online möglich.
Bei „Fahrrad Fuchs“ werden nicht nur neue E-Bikes verkauft und Fahrräder gewartet, es werden auch alte Schätzchen repariert. „Es ist schon erstaunlich, was die Leute noch alles in den Kellern finden“, lachen die beiden und freuen sich, dass dieses Jahr viele ihren Urlaub in Deutschland verbringen und ihr Geld in Fahrräder investieren, mit denen sie die Heimat erkunden.