Kerzenfabrik

Felicitas macht eine Ausbildung zur Kerzenherstellerin und Wachsbildnerin

„In der Weihnachtszeit stellen wir viele bunte Kerzen für die Adventskränze her“

Felictitas wusste schon immer, dass ihre berufliche Zukunft im Handwerk liegt und wollte ursprünglich Friseurin werden. Doch dann las ihre Mutter in der Zeitung von der Kerzenfabrik Schlösser in Köln und die Familie nahm an einer Rundführung teil.

Felicitas war sofort Feuer und Flamme für das Thema Kerzen und entschloss sich kurzerhand ihr Schülerpraktikum in dem Betrieb zu absolvieren. Während des dreiwöchigen Praktikums wurde ihre Begeisterung für den Beruf des Kerzenherstellers und Wachsziehers immer größer. So groß, dass für sie feststand: „Ich will hier eine Ausbildung machen!“. Damit ihr Arbeitgeber merkt, dass Felicitas wirkliches Interesse an diesem Beruf hat, half sie in den Schulferien in dem Betrieb mit und konnte ein halbes Jahr vor ihrem Realschulabschluss den Ausbildungsvertrag unterschreiben.

KerzenherstellerinAllein  der Kölner Dom nimmt  jede Woche 500 Kerzen ab

Täglich werden in der Fabrik hunderte Kerzen produziert, verpackt und an Kunden verschickt. Auch der Kölner Dom ist seit vielen Jahren treuer Kunde und nimmt jede Woche rund 500 Kerzen ab. Es ist also immer etwas zu tun und zur Weihnachtszeit merken Felicitas und ihr Team, dass die Aufträge noch mehr werden und die Maschinen auf Hochtouren laufen. „Besonders beim Einpacken sieht man, welche Kerzen zurzeit sehr gefragt sind.“

Nun steht für die 19-Jährige in wenigen Monaten die Gesellenprüfung zur Wachszieherin an. Drei Jahre lang hat sie dann gelernt wie Kerzen hergestellt und verziert werden. „Ein Handwerk, das kaum jemand kennt und gerade deshalb etwas ganz Besonderes ist“, sagt Felicitas stolz.

Ein kreativer und zugleich anstrengender Beruf

Als einzige Frau im Werk muss sich sie sich aber auch anderen Herausforderungen stellen. Zum Beispiel ist sie beim schweren Heben von Paletten mit mehreren hundert Kerzen manchmal auf die Hilfe ihrer stärkeren Kollegen angewiesen. „Aber im Laufe der letzten 2 Jahre habe ich mich schon an das schwere Schleppen gewöhnt.“, sagt sie und auch mit ihrem sonstigen Können muss sie sich nicht verstecken.

Trotz der vielen Arbeit nimmt sich Felicitas ab und zu noch die Zeit, eine ganz persönliche Kerze zu gestalten. „Für meine Mutter habe ich mal eine Froschkerze gemacht und für meinen Vater eine Kerze von seinem Lieblings-Fußballverein. Die haben sich riesig gefreut“, sagt sie und lacht.

Nächste Station: Meister 

Nach der Lehre möchte Felicitas im liebsten in ihrem Ausbildungsbetrieb bleiben und in ein paar Jahren den Meister machen. In dieser Zeit wird sie sicher viele kleine Kunstwerke aus Wachs herstellen.

Das Interview für diesen Artikel haben wir 2015 geführt.

Weihnachtliche Berufe im Handwerk

Kerzenhersteller und Wachszieher sind nicht die einzigen handwerklichen Berufe, die zu einer schönen Weihnachtszeit beitragen.

In der Adventszeit werden viele leckere Stollen, Kekse oder süßen Marzipan genascht, die die Bäcker und Konditoren  des Handwerks zubereiten. Damit der Christbaum schön geschmückt werden kann fertigen Glasbläser prunkvolle sowie elegante Weihnachtskugeln in den verschiedensten Formen. Auch im Gottesdienst sind wir vor der Handwerkskunst nicht sicher, denn die Instrumentenmacher fertigen Querflöten, Trompeten und Geigen, die unseren Gesang zu den Weihnachtsliedern begleiten.